Pferde Wissen

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GEFÜHL IST ALLES 


Dieses Gefühl des Reitens kann man auch mit einer Klugheit gleichsetzten, nämlich mit seinem wachen Gespür, die tauglichen Mittel, also die Einwirkungen körperlicher und erzieherischer Natur, zu finden und sie im rechten Augenblick mit gerade für den Einzelfall gebotenen Abstufung einzusetzen, um das Richtige zu erreichen.  Damit diese gefühlsmäßige und gefühlsbedingte Klugheit voll zur Geltung kommt, braucht der Reiter Weisheit: "Sinn für das Ganze, Gespür für Maß und Proportion. Denn für die Reitkunst gilt wie für die anderen Künste auch die erprobte Regel, niemals mehrere Fehler zugleich verbessern zu wollen, sondern immer der Reihe nach zuerst den schwerwiegenderen, der als Verursacher die anderen Mängel nach sich zieht."  Gefühlsgesteuerte Klugheit gepaart mit erfahrungsträchtiger Weisheit aber lehren den ausbildenden und korrigierenden Reiter die feine Grenze zwischen dem tatsächlichen Erreichbaren und dem heimlichen Wunschbild haarscharf respektieren. Von diesem Blickpunkt aus ist das Reiten so wie die Politik, die Kunst des Möglichen, bei der sich das "Bescheiden-Können" mit dem berechtigten Anspruch auf Erfolg vermählt.


Der Ausbilder eines Pferdes muß über reiterliches Können, Geduld und Fleiß verfügen. 

Achtung vor dem Pferd und Kenntnis der Psyche gehören zu den Grundlagen eines Reiters. 

Disziplin und der Wille zum Erfolg sind seine hervorstechenden Eigenschaften

Wer Pferde ausbilden will, muß selber zunächst ausgebildet sein. Die Grundlage allen 

>>Reitenkönnens<< ist der Sitz des Reiters. 

 Die Grundlage des normalen Sitz muß gefestigt sein.


 Der Reitlehrer soll sich durch sein Können im Sattel und durch sein theoretisch und praktisch anwendbares Wissen um alles, "was das Pferd" und "den Unterricht" betrifft, das unbedingte Vertrauen und demzufolge - auch ohne die erst bei wachsenden Verständnis fälligen Erklärungen des Warum - die blinde Gefolgschaft seiner Schüler erringen. Diese Mitbürgen des Erfolges werden nur erhalten bleiben, wenn er sich durch seine Fähigkeiten und durch sein Gewahrsein die Achtung seiner Schüler zu erwerben und zu bewahren weiß. Er soll nicht nur in der Bahn, er soll auch in allen seelischen und geistigen Belangen Vorbild sein,  sollte mindestens jene Wesenszüge in sich tragen: Kühnheit und Milde, dazu Höflichkeit und Sanftheit von Herzen (was viel mehr ist als nur gute Manieren"), gepaart mit Klugheit,  Feingefühl und Humor. Mit einem solchen Gewahrsein des Lehrers, der sein bestes Selbst als Samenkorn in die Seele der ihm Anvertrauten zu senken weiß, kann man sicher sein, daß Hand in Hand mit der körperlichen Durchbildung, der Anvertrauten, auch dessen geistig seelische Entwicklung gefördert wird, die uns in einem Gewahrsein unser ganzes künftiges Leben sein lässt und zu Trägern wahrer Liebe macht. 

 Hüte Dich vor sogenannten Reitlehrern, die, dem Sattel längst entfremdet, und auf, in sagenhafter Antike errungene Erfolge hinweisen und ihr " Nicht mehr im Schwung sein" mit umsomehr fachjargon-gespieker Dialekt vernebeln. Sie führen Dich stracks ins Verderben! Nichts ist leichter als eindeutige Nichtskönner zu entlarven: Du brauchst sie nur auf ein Pferd aufsitzen lassen. Das selbe gilt auch für einige Schreibgewandte sogenannte Kritiker. Durch Ihr stupende Beobachtungs- und Assimilationstechnik auf "trockenen" Wege erworbenes "intuitives" mit traumwandlerischer Sicherheit funktionierendes Kritikaster- und Lehrtalent in allen Ehren. Es kann nur wenig Schaden stiften: denn der Schüler wird auf die Dauer bloß demjenigen glauben und mit ganzen Herzen folgen, der ihm einen verweigerten Sprung oder verquälten Seitengang selbst und besser vormacht.   

 

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